Auf den ersten Blick klingt es, wie ein Luxusproblem: Sie wollen Ihr bisheriges Eigentum aufgeben und sich eine neue Immobilie anschaffen. Dabei stehen Sie vor der Herausforderung, dass die Eigenmittel mehrheitlich in der bisherigen Liegenschaft investiert sind. Wir zeigen Ihnen verschiedene Wege auf, mit denen sich der Wechsel bewerkstelligen lässt und nehmen dabei vor allem die Zwischenfinanzierung näher unter die Lupe.
Ein Eigentumswechsel kann herausfordernd sein
Sie sind bereits Eigentümer einer Immobilie, wollen diese aber gerne gegen ein anderes Objekt tauschen? Das klingt zunächst nicht nach einem grösseren Problem. Schliesslich besitzen Sie ja bereits eine Immobilie und damit über ein gewisses Vermögen. Dieses Vermögen ist momentan allerdings gebunden. Es realisiert sich erst dann, wenn Sie das bisherige Objekt verkaufen.
In diesem Zusammenhang stellen sich zwei entscheidende Fragen: Wie kann es gelingen, erst die jetzige Immobilie zu verkaufen, um Geld für eine neue Liegenschaft zu haben? Vielleicht ist ein gutes Angebot bis dahin längst nicht mehr verfügbar. Abgesehen davon können Sie jetzt noch nicht wissen, wie viel Zeit der Verkauf in Anspruch nehmen wird. Die zweite Frage lautet: Wo sollen Sie in der Übergangszeit zwischen Verkauf und Kauf wohnen? Schliesslich sind Sie nach dem Verkauf Ihrer Immobilie erst einmal eigentumslos. Selbst wenn dieser Zustand nicht lange andauert, dann bringt es Sie bereits in Schwierigkeiten, wenn Sie lediglich für wenige Wochen nur einen temporären Wohnsitz und eine suboptimale Unterbringungsmöglichkeit für Ihr Eigentum haben.
Das Dilemma ist deutlich geworden: Der Wechsel des Eigentums kann sich durchaus zu einer schwierigen Herausforderung entwickeln, bei der es vor allem darauf ankommt, viele verschiedene Faktoren miteinander in Einklang zu bringen und eine verlässlich Zeitplanung aufzustellen. Nun könnte man tatsächlich sagen, dass wir es hier mit einem Luxusproblem zu tun haben. Sie verfügen bereits über Eigentum und spielen lediglich mit dem Gedanken, Ihren ohnehin schon guten Status weiter zu verbessern. Der nächste Abschnitt wird allerdings zeigen, dass diese Betrachtung oft etwas zu kurz gegriffen ist.
Für den schnellen Wohnungswechsel gibt es oft gute Gründe
Beim Stichwort Eigentumswechsel denken wir vielleicht zuerst an eine Situation, in der Ihnen einfach danach ist, das Domizil einmal zu wechseln. Vielleicht wünschen Sie sich mehr Platz, eine bessere Lage, einen schöneren Garten oder eine besonders harmonische Nachbarschaft. Vielleicht gefällt Ihnen auch ein anderer Baustil besser als der jetzige oder Sie sehnen sich nach einem anderen Ausblick. In all diesen Fällen könnte man sagen, dass Ihr Wunsch zu wechseln nicht sonderlich dringend ist. Damit ist allerdings nicht gesagt, dass Ihr Grund nicht überzeugend wäre. Schliesslich hängt unser Wohlbefinden massgeblich davon ab, wie und wo wir leben.
Ergänzend hierzu gibt es aber auch Situationen, in denen der Wechsel Ihrer Immobilie fast keinen Aufschub duldet. Schauen wir uns dazu einmal die folgenden Themenfelder näher an:
- Änderungen im Beziehungsstatus
- Nachwuchs
- Alter oder Krankheit
- Arbeiten und Wohnen
Ein häufiger Grund für den Wechsel der Wohnung ist eine Änderung in Bezug auf den Beziehungsstatus. Ob Trennung oder Scheidung, ob neue Partnerschaft oder Ehe: Wenn sich das Zusammenleben verändert, dann ändern sich auch die individuellen Anforderungen an das Wohnen.
Auch Nachwuchs ist ein überzeugender Grund, der dafür spricht, sich auf die Suche nach einem neuen Domizil zu machen. Wenn Sie feststellen, dass Ihre bisherigen vier Wände nicht genug Platz für Kinder bieten, sich der Nachwuchs aber bereits angekündigt hat, dann bleibt nicht viel Zeit für den Eigentumswechsel.
Zu den weniger erfreulichen Gründen, die es erforderlich machen, sich ein neues Zuhause zu suchen, zählen Einschränkungen in Bezug auf Krankheiten oder das Alter. Wenn plötzlich keine Barrieren mehr überwunden werden können oder Platz für eine Pflegeeinrichtung geschaffen werden muss, dann eignet sich das bisherige Eigentum vielleicht nicht für die neuen Herausforderungen.
Nicht zuletzt bilden auch Wechsel in Bezug auf die berufliche Situation häufig einen Grund, sich nach einer anderen Immobilie umzuschauen. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn Sie aus beruflichen Gründen den Wohnort wechseln müssen oder wenn Sie den Wunsch haben, Ihrer selbständigen Arbeit von zuhause aus nachzugehen.
Die Zwischenfinanzierung als interessante Option
Welcher Grund bei Ihnen letztlich vorherrschend ist, spielt vielfach keine Rolle. Fest steht, dass Ihnen für den Wechsel des Eigentums keine unbegrenzte Zeit zur Verfügung steht. Die Optionen, die jetzt in Frage kommen, sind nicht sonderlich vielfältig.
Die erste Möglichkeit besteht darin, dass Ihnen genügend Kapital zur Verfügung steht, um sich schon eine neue Immobilie zu kaufen, während Sie die bisherige Liegenschaft noch behalten. So können Sie sich viel Zeit mit dem Verkauf lassen und diesen erst dann ganz entspannt angehen, wenn Sie Ihr neues Zuhause bezogen haben.
Ähnlich sieht es aus, wenn Sie sich dazu entscheiden, die bisherige Immobilie zu behalten und zu vermieten. Da Sie selbst festlegen, ab welchem Zeitpunkt Sie eine Vermietung anstreben, kommt auch bei diesem Modell kein Zeitdruck auf.
Die dritte Möglichkeit besteht darin, dass Sie für eine gewisse Übergangszeit auf eine gemietete Immobilie ausweichen. Von dort aus haben Sie ebenfalls alle Zeit der Welt, um sich nach einem geeigneten Objekt umzuschauen, während Ihre bisherige Liegenschaft bereits verkauft ist.
Wenn für Sie keine dieser Optionen in Frage kommt, dann bleibt immer noch die Zwischenfinanzierung. Hierbei handelt es sich um eine kurzfristige Hypothek, die Sie aufnehmen, um damit die neue Immobilie zu finanzieren, während das bisherige Objekt noch in Ihrem Besitz bleibt. Die Zwischenfinanzierung verschafft Ihnen dabei vor allem viel Zeit.
5 erprobte Praxistipps für Ihre Zwischenfinanzierung
Damit Ihre Zwischenfinanzierung erfolgreich verläuft, geben wir Ihnen an dieser Stelle einige bewährte Tipps und Hinweise an die Hand.
Tipp 1: Eine frühe Beantragung schafft Sicherheit
Sobald Sie wissen, dass ein Eigentumswechsel ansteht, sollten Sie Konditionen einholen und eine Zwischenfinanzierung beantragen. Ein positiver Bescheid der finanzierenden Bank verschafft Ihnen Sicherheit in Bezug auf Ihre Planung.
Tipp 2: Eine schnelle Rückzahlung muss Priorität haben
Aufgrund der kurzen Laufzeit sind Zwischenfinanzierungen kostspielig. Die Banken berechnen hier teilweise hohe Zinsen. Aus diesem Grund sollten Sie der Rückzahlung dieser Finanzierung höchste Priorität geben.
Tipp 3: Prüfen Sie im Vorfeld die Machbarkeit
Überprüfen Sie bereits im Vorfeld der eigentlichen Transaktion, ob eine Zwischenfinanzierung für Sie finanziell machbar ist. Immerhin müssen Sie während dieser Zeit zweifache Amortisationsraten bezahlen.
Tipp 4: Eine flexible Amortisation verschafft Ihnen Vorteile
Achten Sie beim Abschluss der Zwischenfinanzierung unbedingt auf Flexibilität in Bezug auf die Rückzahlung. Sie sollten die aufgenommene Hypothek kurzfristig jederzeit zurückzahlen können, ohne dass hierbei zusätzliche Kosten anfallen.
Tipp 5: Grundstücksgewinnsteuer aufschieben
Die Grundstücksgewinnsteuer kann auf Antrag aufgeschoben werden, wenn Sie innerhalb von zwei Jahren nach dem Verkauf eine selbstgenutzte Immobilie anschaffen, die mit der vorherigen vergleichbar ist und hinsichtlich des Preises teuer ist als die bisherige Liegenschaft. Prüfen Sie diese Möglichkeit und stellen Sie rechtzeitig die erforderlichen Anträge.
Unser Fazit: Eine gute Planung sichert Ihnen einen bequemen Wechsel
Die Zwischenfinanzierung bildet in vielen Fällen die einzige vertretbare Möglichkeit, um einen Wechsel zwischen zwei Immobilien zu bewerkstelligen. Wie Sie in unserem Artikel feststellen konnten, gilt es hierbei einiges zu beachten. Ein erfolgreicher und entspannter Wechsel bedingt in jedem Fall eine sorgfältige und umfassende Planung.
Wenn Sie sich damit überfordert fühlen und Unterstützung benötigen, dann ist ein kompetenter und zuverlässiger Immobilienmakler der beste Ansprechpartner für Sie. Der qualifizierte Makler begleitet Sie nicht nur in Bezug auf den zeitnahen Verkauf und Kauf von Liegenschaften. Er unterstützt Sie auch in Bezug auf die Entwicklung des besten Wechsel-Szenarios und kann Ihnen dabei helfen, eine geeignete Zwischenfinanzierung zu guten Konditionen zu finden.