Wenn es darum geht, ein Eigenheim zu erwerben, dann benötigen die meisten Menschen eine Finanzierung. Der klassische Weg der Immobilienfinanzierung ist bei uns in der Schweiz die Hypothek. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Hypotheken. Bevor Sie sich für das optimale Modell entscheiden können, müssen Sie die Unterschiede kennen. Darüber klären wir Sie in diesem Artikel umfassend auf und versorgen Sie ausserdem mit Tipps und Hinweisen rund um die Immobilienfinanzierung.
Die Hypothek als klassische Finanzierung für Haus und Eigentumswohnung
Der Wunsch nach einem Eigenheim ist weit verbreitet. Im eigenen Haus oder in der Eigentumswohnung zu leben, bietet viele Vorteile und vor allem eine ganze Menge Unabhängigkeit. Doch die wenigsten von uns sind in der Lage dazu, ihre Wunsch-Immobilie vollständig aus dem vorhandenen Kapital zu bezahlen. Daher wird in den meisten Fällen eine Finanzierung benötigt.
Bei der Hypothek handelt es sich um das Darlehen einer Bank. Dieses wird durch das Grundpfandrecht an Ihrer Immobilie abgesichert. Sie treten also Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung an die Bank ab und erhalten dafür den Betrag, den Sie für die Finanzierung benötigen.
Dabei gilt, dass maximal 80% des Wertes Ihrer Immobilie mit einer Hypothek finanziert werden können. Die übrigen 20% müssen Sie aus eigenen Mitteln leisten. In Bezug auf die Rückzahlung der Hypothek gibt es verschiedene Optionen. Dabei kommt es darauf an, ob Sie die Hypothek zurückzahlen müssen oder nur die Zinsen für die Immobilienfinanzierung tragen können.
Ausserdem besteht bei der Rückzahlung sowohl die Möglichkeit einer direkten als auch einer indirekten Amortisation. Bei der direkten Amortisation zahlen Sie einen Betrag direkt an die Hypothek zurück.
Bei der indirekten Rückzahlung leisten Sie stattdessen Zahlungen in die dritte Säule des Vorsorgesystems. Spätestens bei Ihrer Pensionierung erfolgt dann die Rückzahlung der Hypothek aus dem Guthaben.
Mindestanforderungen um eine Hypothek zu erhalten
Um eine Hypothek für Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung zu erhalten, müssen zwei Mindestanforderungen erfüllt sein, die Sie kennen sollten. Ohne diese wird Ihnen die Bank keine Hypothek gewähren.
Zunächst einmal gilt, dass die Hypothek in der Schweiz maximal 80% des Verkehrswertes der Liegenschaft betragen darf. Die restlichen 20% müssen aus Ihrem Eigenkapital finanziert werden. Und selbst für die vollen 80% gilt, dass Banken bei dieser maximalen Belehnung zusätzliche Sicherheiten fordern können.
Zweitens muss die sogenannte Tragbarkeit gewährleistet sein. Damit ist gemeint, ob Ihre monatlichen Einkünfte ausreichen, um die Kosten für Zinsen und Amortisation, für den Unterhalt der Immobilie und für erforderliche Rücklagen zu tragen. Hierbei gilt als Regel, dass sämtliche Kosten zusammen maximal ein Drittel Ihres Einkommens betragen sollen.
Im Vorfeld der Aufnahme einer Hypothek sollten Sie also anhand des vorhandenen Kapitals und vor dem Hintergrund Ihres Einkommens genau berechnen, was Ihre künftige Immobilie kosten darf.
Die drei wichtigsten Hypothekenarten in der Übersicht
Nachdem Sie Ihren individuellen Finanzierungsrahmen berechnet und passende Objekte ausfindig gemacht haben, geht es langsam daran, sich die passende Hypothek auszusuchen. Grundsätzlich spielen dabei die drei folgenden Hypothekarmodelle eine wichtige Rolle.
Die Festhypothek: Planungssicherheit für Ihre Immobilienfinanzierung
Von einer Festhypothek sprechen wir dann, wenn Sie Ihre Finanzierung zu einem fest vereinbarten Zinssatz und über eine fest vereinbarte Laufzeit abschliessen. Sie entscheiden sich hierbei also zum Beispiel dafür, sich über einen Zeitraum von 25 Jahren an eine bestimmte Hypothek zu binden.
Dieses Modell bietet Ihnen vor allem viel Sicherheit in Bezug auf Ihre Planung. Während der Laufzeit können Sie sich nämlich darauf verlassen, dass der Zins auf keinen Fall steigen wird. Sie werden bis zum Ende der Laufzeit immer den vereinbarten Zinssatz bezahlen.
Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich, dass Sie von Zinssenkungen während dieser Zeitspanne nicht profitieren werden. Sinken die Zinsen nämlich deutlich ab, dann bezahlen Sie dennoch während der gesamten Laufzeit den vereinbarten Zinssatz.
Die Festhypothek eignet sich vor allem für Immobilienbesitzer, die Wert auf eine sichere und verlässliche Finanzierung legen. Sie kennen die finanziellen Belastungen der kommenden Jahre ganz genau und müssen hier nicht mit Überraschungen rechnen.
Die variable Hypothek: Flexibilität und Freiheit
Die variable Hypothek setzt dagegen auf ein ganz anderes Modell. Hierbei wird nämlich keine feste Laufzeit vereinbart. Stattdessen können Sie diese Art der Hypothek in der Regel mit einer Frist von sechs Monaten kündigen.
Dabei wird der Zinssatz laufend an die jeweiligen Marktverhältnisse angepasst. Steigt der Zins am Kapitalmarkt, dann wird auch Ihre Hypothek teurer. Sinken die Zinsen dagegen, dann profitieren Sie hiervon unmittelbar.
In welche Richtung sich die relevanten Märkte verändern, kann niemand mit Gewissheit sagen. Insofern handelt es sich bei der variablen Hypothek um ein riskanteres Modell. Allerdings bietet sie Ihnen deutlich mehr Freiheit. Da Sie sich nicht auf viele Jahre binden müssen, sondern die Hypothek recht kurzfristig kündigen können, haben Sie die Möglichkeit, sich jederzeit flexibel für ein anderes Hypothekarmodell zu entscheiden.
Diese Form der Immobilienfinanzierung eignet sich dann, wenn Ihnen Freiheit und Flexibilität mehr wert sind, als langfristige Planbarkeit. Sie behalten bei diesem Modell die Option, Ihre Finanzierung immer wieder an sich verändernde Anforderungen anzupassen.
SARON-Hypothek: Interessante Chancen am Geldmarkt
Kommen wir zum dritten wichtigen Hypothekarmodell. Hierbei handelt es sich um Geldmarkt-Hypotheken. Deren jeweiliger Zinssatz ist von einem Referenzwert abhängig. Banken gehen bei der Festlegung der Zinsen für eine Hypothek von einer solchen Referenz aus und erheben darauf eine Marge, die in der Regel zwischen 0,65 und 1,3% liegt.
Bisher wurde hierzu vor allem der sogenannte LIBOR genutzt. LIBOR steht dabei für „London Interbank Offered Rate“. Dieser internationale Referenzwert wird per Ende 2021 abgeschafft. Abgelöst wird er vom sogenannten SARON. Die Abkürzung steht für «Swiss Average Rate Overnight». Dabei handelt es sich um den tagesaktuellen Zinssatz am Schweizer Geldmarkt.
Natürlich geht aber auch diese Form der Finanzierung Ihres Eigenheims mit dem Risiko steigender Zinsen einher. Zu sehr kurzfristigen Schwankungen kommt es dabei aber nicht. Je nach Bank und Vertragsmodell erfolgt die Anpassung der Zinsen monatlich, quartalsweise, alle sechs Monate oder nur einmal pro Jahr.
Die SARON-Hypothek ist dann die richtige Wahl für Sie, wenn Sie auf der einen Seite von günstigen Konditionen und auf der anderen Seite von sinkenden Zinsen profitieren wollen. Hierfür müssen Sie allerdings dazu bereit sein, das Risiko von steigenden Zinsen zu tragen.
Unser Fazit: Die Hypothek muss zu Ihrer Situation passen
Sie haben nun verschiedene Informationen über Ihre Möglichkeiten erhalten, Ihr Eigenheim per Hypothek zu finanzieren. Wir haben dabei versucht, Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Optionen zu verschaffen. So wollen wir Ihnen die Entscheidung für die bestmöglich passende Finanzierung erleichtern.
Es versteht sich hierbei von selbst, dass die Kombination aus Ihrer wirtschaftlichen Situation, den Eigenschaften der erwünschten Immobilie und Ihren ganz persönlichen Wünschen, Erwartungen und Anforderungen darüber entscheidet, welche Hypothek für Sie optimal geeignet ist. Standardisierte Antworten und Empfehlungen lassen sich hier auf seriöser Basis nicht geben.
Von daher ist es uns sehr wichtig, Sie umfassend in Bezug auf sinnvolle Finanzierungsmöglichkeiten zu beraten. Als Immobilienmakler betrachten wir das als festen Bestandteil unseres Leistungsspektrums und verfügen in diesem Bereich über langjährige Erfahrung und viel Fachwissen. Wenden Sie sich also vertrauensvoll an unser Team, wenn Sie weitere Informationen über die Finanzierung Ihres Eigenheims mit einer Hypothek benötigen.